(C) Patrick Muller

Die nachhaltige Entwicklung ist der Balanceakt, der es der Menschheit erlauben soll, ihre Bedürfnisse im Hier und Jetzt zu erfüllen, ohne aber die Chancen und die natürlichen Ressourcen der kommenden Generationen zu gefährden.

So bedeutet dies, dass z.B. nur so viele Bäume geschlagen werden sollen, wie durch Wiederaufforstung regelmäßig nachwachsen können: Die Grundressource Wald muss dabei jederzeit erhalten bleiben.

Im Falle der fossilen Energien ist dies bereits schwieriger: Sie sind nicht erneuerbar, zumindest nicht nach menschlicher Zeitrechnung. Nachhaltigkeit bedeutet hier die Nutzung von regenerativen Energien.

Jede Problemstellung erfordert verschiedene Lösungen

Nur wenn wir unsere Umwelt und ihre Wirkungsweisen ganzheitlich kennen, ist eine nachhaltige Entwicklung überhaupt möglich: Hier kommt die Forschung ins Spiel.

In Luxemburg gelten momentan fünf Forschungsgebiete als besonders wichtig: Wasserforschung, erneuerbare Energien, Landschafts- und Stadtentwicklung, Erhaltung der Artenvielfalt und der Ökosysteme und Landwirtschaft.

Besonders in der Wasserforschung ist Luxemburg bereits länger aktiv: Verbesserungen in der Trinkwasseraufbereitung oder auch die Modellierung und Simulation von Vorgängen in und um Überschwemmungsrisikogebiete sind einige der Themen, mit denen sich die Forscher auseinandersetzen.

Doch auch mit erneuerbaren Energien wird sich immer stärker beschäftigt. Dr. Philippe Delfosse vom CRP Gabriel Lippmann hat sich z.B. auf Biogas spezialisiert: Seine Forschungsgruppe hat beispielsweise eine clevere Methode entwickelt, mit der man innerhalb von Minuten feststellen kann, ob verschiedene pflanzliche Stoffe sich gut zur Biogas-Produktion eignen.

Raumplanung: Alles unter einen Hut kriegen

Geographie und Raumplanung sind eine wahre Herausforderung. Hier geht es darum, verschiedene Ziele, wie Wettbewerbsfähigkeit, gesellschaftliche Ausgewogenheit und umweltgerechtes Wirtschaften, Planen und Bauen zu verbinden.

Schwierig, weil oft mit Widersprüchen und Reibereien verbunden: So streiten sich z.B. Stadtentwicklung, Landwirtschaft und Naturschutz um Land.

Dazu stelle man sich nur mal eine etwa ein Hektar große Wiese mit einigen Tümpeln am Stadtrand vor. Von der Lage her ideales Bauland...Oder doch besser ein Acker, vielleicht gar für Biogas-Pflanzen? Oder keins von beiden, denn gerade in diesen Tümpeln leben Kammmolche, eine geschützte Tierart.

Nachhaltige Entwicklung ist also gar nicht so einfach. Das von der Forschung ermittelte Wissen soll dabei helfen, alle Ressourcen so gut wie möglich zu verteilen, zu nutzen und zu erhalten.

Autor: Liza Glesener
Foto: ©Patrick Muller

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