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Wikimedia Commons, shotshop, Jean-Marc Bous

In diesem Artikel findest Du weitere Details zu diesen Themen sowie weitere Nachrichten aus der Forschung in Luxemburg.

Forscher des Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST) haben aufgrund von historischen Aufzeichnungen aus der Region gezeigt, dass die jüngsten Überschwemmungen normalerweise mit einer Wahrscheinlichkeit von 100 Jahren wieder auftreten.  Um in Zukunft schneller auf solche Ereignisse reagieren zu können, haben Forscher der Universität Luxemburg ein effizienteres Hochwasserüberwachungssystem mitentwickelt.

In Bezug auf die Pandemie hat eine STATEC-Studie gezeigt, dass mehr als 80 % der Einwohner Luxemburgs bereit wären, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen. In diesem Artikel findest Du weitere Details zu diesen Themen sowie weitere Nachrichten aus der Forschung in Luxemburg.

Ein globales und schnelleres Hochwasserüberwachungssystem

Universität Luxemburg

Bei dieser neuen Technologie werden Bilder, die von kleinen Satelliten aufgenommen werden, direkt mit einem integrierten und autonomen Prozessor auf Basis künstlicher Intelligenz analysiert. Die daraus resultierenden Karten oder Warnungen werden innerhalb von Stunden statt Tagen an Überwachungsstationen an Land gesendet. Die Verwendung von Satellitenbildern ist ein wichtiges Instrument bei der Hochwasserüberwachung. Diese Bilder werden aus Daten erstellt, die von Gruppen kleiner würfelförmiger Nanosatelliten (sogenannte CubeSats) gesammelt werden. Bisher war die Übertragungsgeschwindigkeit dieser Daten zum Boden durch die Leistung und Bandbreite der CubeSats begrenzt.

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Bandbreite

Die Bandbreite ist das Intervall zwischen der oberen und unteren Grenzfrequenz eines Systems. Sie wird verwendet, um den Frequenzbereich anzugeben, den ein System verarbeiten kann.

Waren die jüngsten Überschwemmungen wirklich außergewöhnlich?

LIST (Luxembourg Institute of Science and Technology)

Die vorläufige Analyse der kumulativen Niederschläge über sieben Tage bestätigt den außergewöhnlichen Charakter der Überschwemmungen Mitte Juli. Für ein Sommersemester entspräche die Gesamtniederschlagsmenge von 134 mm an den Stationen Belvaux und Oberkorn einer Wiederkehrperiode (Schätzung einer durchschnittlichen Zeit zwischen solchen Ereignissen) von weit über 100 Jahren. Dieses Ergebnis wurde auf Basis des Monitorings der Niederschläge an beiden Stationen über einen Zeitraum von 67 Jahren berechnet. Eine genauere Analyse soll in den kommenden Monaten folgen.

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Zusammenhang zwischen Vertrauen in die Wissenschaft und Impfung gegen Covid-19 beobachtet  

STATEC

In einer von Mai bis Juni 2021 durchgeführten Umfrage äußerten 82 % der Luxemburger ihre Bereitschaft, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen. Dieselbe Umfrage ergab einen Zusammenhang zwischen der Impfbereitschaft und dem individuellen Vertrauen in die Wissenschaft. Interessant ist jedoch, dass das Vertrauen in die Wissenschaft überhaupt nicht mit der Wahrscheinlichkeit korreliert, eine Maske zu tragen.

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Sozioökonomische Vorteile in Verbindung mit mehrsprachiger Bildung

LISER (Luxembourg Institute of Socio-Economic Research)

In einem Policy Brief, der Studien aus Katalonien zusammenfasst, werden mehrere sozioökonomische Vorteile im Zusammenhang mit mehrsprachiger Bildung aufgezeigt. Zum Beispiel führt jedes Jahr eines zweisprachigen Studiums zu einer Gehaltserhöhung von 7,9% im Vergleich zu nur 6,5% pro Studienjahr, das nur in Spanisch absolviert wird. Dies unterstützt mögliche Vorteile des dreisprachigen Unterrichts in Luxemburg. Die Autoren weisen aber auch darauf hin, das zwischen der katalanischen und der luxemburgischen Sprachsituation mehrere institutionelle und kulturelle Besonderheiten zu berücksichtigen sind.

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Policy Brief

Ein Policy Brief ist ein Dokument, das von Spezialisten verfasst wurde, um Forschungsergebnisse zu einem bestimmten Thema zusammenzufassen. Es liefert z.B. Politikern eine evidenzbasierte Beratung und hilft ihnen, fundierte Entscheidungen zu treffen.

Wie besorgt sind Internetnutzer in Luxemburg um ihre Online-Sicherheit?

STATEC

Eine Umfrage, die zwischen März und Juni 2020 bei einer Stichprobe von fast 1.500 Einwohnern durchgeführt wurde, zeigt unter anderem, dass 57 % der Internetnutzer eine oder mehrere Vorkehrungen in Bezug auf den Zugriff auf ihre persönlichen Daten getroffen haben. 39 % lehnen die Verwendung persönlicher Daten für Werbezwecke ab und 35% haben ihre Geolokalisierung eingeschränkt. Die Studie zeigt auch, dass diese Vorsicht mit dem Bildungsniveau zunimmt.

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Eine Plattform, um die Gesundheit von Nutztieren zu verbessern

Universität Luxemburg

Ein Doktorand der Universität Luxemburg hat Farmelody entwickelt, eine Plattform die Landwirte mit Unternehmen verbindet, die maßgeschneiderte Empfehlungen zur Verbesserung der Gesundheit von Nutztieren geben können. Ziel dieser Plattform ist es, Daten aus verschiedenen bestehenden Quellen zu sammeln und diese dann mit den Ergebnissen von Mikrobiom-Analysen zu verknüpfen. Durch ein tiefgehendes, nahezu in Echtzeit erfolgendes Verständnis der Gesundheit der Herde und der Faktoren, die diese beeinflussen könnten, können Züchter schnell und möglicherweise mit begrenztem Einsatz von Antibiotika reagieren.

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Brauereiabfälle könnten den Nährwert von Brot verbessern

LIH (Luxembourg Institute of health)

Forscher am LIH haben einen Weg gefunden, den Biertreber (die Rückstände des gekochten Gerstenmalzes, die im Bottich zurückbleiben) anstelle von üblichem Mehl in Grundnahrungsmitteln wie Brot zu benutzen. Laut Dr. Thorsten Bohn des LIH sollte der Verzehr dieses Mehl-Ersatzes dazu beitragen, die empfohlene tägliche Ballaststoffzufuhr zu erreichen. Außerdem liefert er bioaktive Inhaltsstoffe (z.B. Polyphenole, die mit entzündungshemmenden Wirkungen verbunden sind, oder Antioxidantien) die vorteilhaft für die Gesundheit sind, und hat gleichzeitig einen positiven Einfluss auf die Umwelt.

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Wie hat das LISER geholfen, die Gesundheitskrise zu bewältigen?

LISER (Luxembourg Institute of Socio-Economic Research)

Auf der Website des Forschungsinstituts wurde ein neuer Bericht veröffentlicht, der den Beitrag der LISER-Forscher zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie bis Juni 2021 nachzeichnet. Dieses Dokument unterstreicht, wie bedeutsam Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bei der Bewältigung dieser Gesundheitskrise sind. Die Rolle der Forscher bestand darin, die Gesellschaft sowie politische Entscheidungsträger auf der Grundlage ihres Fachwissens und ihrer Arbeit zu informieren und Empfehlungen auszusprechen. Die Forscher untersuchten beispielsweise wie die verschiedenen Beschränkungen während der ersten Welle, sich auf die Inzidenzzahlen auswirkten.

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Auswirkungen der Pandemie auf den Medienpluralismus in Luxemburg und in Europa

Universität Luxemburg

Mit einer jährlichen wissenschaftlichen Studie versuchen Forscher, die Risiken für den Medienpluralismus in Europa zu identifizieren. In Luxemburg ist der Zugang zu Informationen nach wie vor eingeschränkt und der Kontext der Pandemie hat diese Mängel laut den Autoren noch mehr offenbart. Die in der Studie hervorgehobenen kritischen Punkte sind die Pluralität des Marktes und die soziale Integration. Andererseits hat sich Luxemburg in der Kategorie der politischen Unabhängigkeit verbessert, insbesondere durch die Stärkung der Unabhängigkeit des nationalen Radiosenders 100,7.

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Molekularbiologie für die Suche nach Öl und Gas nutzen

Universität Luxemburg

Ein europäisches Projekt in Höhe von 3,4 Millionen Euro das verschiedene Länder, darunter auch Luxemburg zusammenbringt, zielt darauf ab, umweltfreundlichere Methoden zur Exploration fossiler Brennstoffe mithilfe der Molekularbiologie zu entwickeln. Jede Öl- oder Gaslagerstätte weist minimale Leckagen auf, auf die mikrobielle Gemeinschaften in den darüber liegenden Sedimentschichten reagieren. Diese Reaktionen können mit modernsten molekularbiologischen Methoden nachgewiesen werden. In der Tat werden Öl und Gas trotz Bemühungen zur Energiewende noch mindestens 30 Jahre lang eine wichtige Rolle bei der Energie- und Rohstoffversorgung Europas spielen. Diese Methode könnte es ermöglichen, mit weniger Tiefbohrungen nach Lagerstätten in Europa zu suchen.

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Eine Online-Umfrage über das Wohlergehen von Kindern in Luxemburg

LISER (Luxembourg Institute of Socio-Economic Research)

Vor zwei Jahren nahmen 9.000 einheimische Kinder im Alter zwischen 8 und 12 Jahren an einer Umfrage teil, in der sie zu verschiedenen Aspekten ihres Lebens befragt wurden: Familie, Bildung, Nachbarschaft usw. Dieselben Kinder werden nun eingeladen, an einer zweiten Umfrage teilzunehmen, die am 5. Juli 2021 gestartet wurde und am 15. September 2021 endet. Ziel ist es, die während der vorherigen Umfrage gesammelten Informationen zu vervollständigen und neue Informationen zu erlangen, insbesondere im Zusammenhang mit der COVID-19 Pandemie. Dies wird die öffentliche Debatte zur Vorbereitung des Nationalen Berichts zur Situation der Kinder in Luxemburg anheizen, der im Jahr 2022 veröffentlicht werden soll und dem Parlament vorgelegt wird.

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Autorin : Lilia Hassouna
Editorin : Michèle Weber (FNR)
Photos: Überschwemmungen - Jean-Marc Bous; Nutzvieh - Wikimedia Commons; Bier - Wikimedia Commons; Impfung - shotshop.com; CubeSat -
Wikimedia Commons.

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