(C) shotshop

Im Winter 2015/16 lagen die Mitteltemperaturen der Jahreszeit bis auf einige kurze Perioden Mitte Januar und Ende Februar an allen Stationen in Luxemburg weit über denen der Vergleichsperiode 2001 − 2010.

Die geringste Abweichung wurde in Oberkorn mit +2.2°C gemessen, während die höchste Abweichung mit +2.9°C in Ettelbrück registriert wurde. Der Temperaturverlauf der Station Findel spiegelt dies auch im Vergleich mit der langjährigen Referenzperiode 1981 – 2010 wider.

Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen an der Station Findel im Jahr 1947 war der Dezember 2015 der wärmste Dezember und der Winter 2015/16 am zweitwärmsten. Nur der Winter 2006/07 war noch milder.

Meteorologische Situation: milde, meist feuchte Atlantikluft

Der Winter 2015/16 war durch milde, meist feuchte Atlantikluft geprägt. Lediglich Mitte Januar konnte sich kurzfristig skandinavische Kaltluft mit Schnee durchsetzen. Im Dezember herrschte eine kräftige West- und Südwestströmung vor, mit der milde Luftmassen maritimen Ursprungs in Richtung Luxemburg herangeführt wurden.

Ab Mitte Januar konnte sich Kaltluft aus Skandinavien und dem Nordmeerraum durchsetzen, und es herrschte eine stabile Hochdruckwetterlage, die im letzten Drittel des Monats von einer südwestlichen Strömung abgelöst wurde.

Der Februar war von atlantischen Tiefdruckgebieten und ihren Ausläufern geprägt. Diese brachten warme und feuchte Luft nach Luxemburg, begleitet von teilweise kräftigen Windböen (siehe Infobox).

Niederschlag: erst unter dem Durchschnitt, dann drüber

Die gemessenen Niederschlagssummen waren im Winter 2015/16 an fast allen Stationen höher als die Werte der Vergleichsperiode 2001 – 2010. Nur an der Station Findel blieb die Summe um 12% unter dem Wert der zehnjährigen Vergleichsperiode (ca. 15% im Vergleich zu 1981 – 2010), während die höchste Abweichung mit +44% in Reuler registriert wurde.

Die Niederschlagssumme an der Station Findel lag im Dezember deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Ergiebige Niederschläge im Januar und Februar in Form von Regen und Schnee konnten das Defizit vom Beginn des Winters wieder etwas ausgleichen.

Autor: Luxembourg Institute of Health (LIST)
Photo 
© shotshop.com

 

 

Infobox

Sturmtiefs „Ruzica“ und „Susanna“

 

Das Sturmtief „Ruzica“ (kroatisch für „kleine Rose“) beeinflusste am Rosenmontag (8. Februar) Luxemburg mit erheblichen Windgeschwindigkeiten. Am Dienstag (9. Februar) bildete sich das
Sturmtief „Susanna“ am Südrand des Tiefdruckkomplexes, welches während des Tages nördlich rasch an Luxemburg vorbeizog. Der anhaltende Starkregen führte zum weiteren Anstieg der Pegel an der Mosel, der Sauer und der Alzette. Besonders im Süden des Landes kam es örtlich zu  Überschwemmungen. Die Pegel an der Mosel erreichten die „cote de vigilance“ am 10. Februar und die Schifffahrt musste vorrübergehend eingestellt werden.

 

Auch interessant

Researchers at School 2024 Fuerscher ginn zréck an d'Schoul!

Bei der Aktioun "Researchers at School", déi vum 11. bis den 15. Mäerz 2024 stattfënnt, léiere Lycéesklasse Fuerscher a ...

FNR
Gesundheit Welche Auswirkung hat die Trennung der Eltern auf das Körpergewicht ihrer Kinder?

Forscher aus Luxemburg und London haben festgestellt: Nach einer Trennung der Eltern steigt der Body-Mass-Index (BMI) de...

EU-Austritt Großbritanniens Welche Folgen hat der Brexit für die Europäische Forschung?

In der EU zählt Großbritannien zu den wichtigsten Forschungspartnern. Entsprechend besorgt ist die Wissenschaft mit Blic...

FNR

Auch in dieser Rubrik

Öffentlicher Transport Das Auto stehenlassen: Worauf es ankommt, damit Menschen auf Bus und Bahn umsteigen

Was müssen Bus und Bahn bieten, damit Luxemburgs Fahrgäste den öffentlichen Nahverkehr regelmäßig nutzen? Dieser Frage geht eine neue Studie nach und liefert Verkehrsbetrieben und Politik Impulse.

Feldhamster
Artensterben Biodiversität: 2-mal mehr Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht als bisher angenommen

Nicht eine, sondern zwei Millionen Arten weltweit sind vom Aussterben bedroht. Das haben Forscher des Nationalmuseums für Naturgeschichte jetzt herausgefunden. Wir haben nachgefragt, was das bedeutet...

Auf dem Weg zur Dekarbonisierung Klimawandel stoppen: Wie können wir unseren CO2-Fußabdruck verkleinern?

Wie hoch ist unser CO2-Fußabdruck? Was ist in unserem Alltag wirklich schlecht fürs Klima? Und vor allem: bringen unsere Bemühungen noch etwas? Wir haben mit einer Expertin gesprochen.

Forschung im Weinbau Wie der Weinbau in Luxemburg sich dem Klimawandel anpasst

Mittlerweile hat der Klimawandel nicht mehr nur positive Auswirkungen auf den Weinbau. Wissenschaftler am LIST und dem IVV erforschen diverse Anpassungsmaßnahmen.