(C) S. Heuschling, LTA

Das IBLA wurde 2007 von den beiden Luxemburger Bio-Landbauvereinen bio-LABEL und Demeter Luxemburg ins Leben gerufen.

Das IBLA betreibt Forschung mit direktem Bezug zu aktuellen Themen der biologischen Landwirtschaft in Luxemburg. Beispielsweise werden die Bedingungen für den Sojabohnenanbau oder der Ertrag und die Krankheitsresistenz von verschiedenen Kartoffelsorten untersucht. IBLA-Forscher nehmen außerdem die Nachhaltigkeit des luxemburgischen Ernährungssystems unter die Lupe – von der Landwirtschaft über die Ernährungsmuster in der Gesellschaft bis hin zum Verhalten des Verbrauchers beim Kauf von Lebensmitteln. Das IBLA berät darüber hinaus landwirtschaftliche Betriebe beim Übergang zu einer biologischen oder biologisch-dynamischen Landwirtschaft und bietet in diesem Bereich Weiterbildungen an. Wissenstransfer erfolgt vor allem über die Haus interne Beratungsstelle, auf Veranstaltungen wie Konferenzen zu Themen wie Leguminosen oder bei der Teilnahme an landwirtschaftlichen Ausstellungen, wie der Foire Agricole. Mit Broschüren informiert das IBLA zu aktuellen und relevanten Themen. Beispiele hierfür sind Broschüren zu muttergebundener Kälberaufzucht oder zur Erfolgreichen Weidehaltung.

Das IBLA wurde 2007 von den beiden Luxemburger Bio-Landbauvereinen bio-LABEL und Demeter Luxemburg ins Leben gerufen. Das Institut wird unterstützt vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in der Schweiz. Das IBLA will dazu beitragen in Luxemburg eine Landwirtschaft zu etablieren, die hochwertige Lebensmittel produziert und gleichzeitig natürliche Ressourcen wie Wasser, Boden und das Klima schützt. Mit Unterstützung des FiBL wurden daher zunächst wissenschaftliche Ergebnisse aus dem Ausland bekannt gemacht und dann Schritt für Schritt eigene Forschungsprojekte zu Themen wie Sortenvielfalt, Steigerung der Bodenfruchtbarkeit, Tiergesundheit und Fruchtfolge etabliert. Das IBLA steht in engem Austausch mit dem Ministerium für Landwirtschaft, Weinbau und Verbraucherschutz, dem Umweltministerium und dem Fonds National de la Recherche.

  • Name: IBLA Institut fir biologësch Landwirtschaft an Agrarkultur Luxemburg a.s.b.l.
  • Gegründet: 2007
  • Gründungsorganisationen: bio-LABEL Lëtzeburg, Demeter Lëtzeburg (heute Bio-Lëtzebuerg)
  • Rechtsform: gemeinnütziger Verein (a.s.b.l.)
  • Adresse: L-5365 Munsbach, 13, rue Gabriel Lippmann
  • Ziel: Forschung, Wissens-Transfer, Beratung
  • Themenschwerpunkte: u.a. Schutz der natürlichen Ressourcen (Wasser, Boden, Klima), Biodiversität, Nachhaltigkeitsbewertung, Erhalt und Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit, Sortenprüfungen, artgerechte Tierhaltung, Leguminosen, sowie Optimierung der Fruchtfolge, Weinbau
  • Webseite: http://ibla.lu

Was ist das Ziel der Arbeit?

Zweck und Ziel des IBLA sind Forschung, Beratung, Ausbildung und Kommunikation zu Themen der biologischen Landwirtschaft und Agrarkultur. Im Bereich Forschung werden Methoden der biologischen und biologisch-dynamischen Landwirtschaft und die gesellschaftliche Relevanz der Landwirtschaft erforscht. Die Ergebnisse aus der Forschung fließen unmittelbar in das Beratungs- und Weiterbildungsangebot des Instituts ein. So unterstützt das IBLA Landwirte dabei, auf biologische oder biologisch-dynamische Landwirtschaft umzustellen. In aufeinander aufbauenden Modulen können konventionelle Betriebe, Betriebe, die sich bereits im Umstellungsprozess befinden und Bio-Betriebe Beratungs- und Weiterbildungsangebote in Anspruch nehmen.

Wie gehen die Anbieter vor?

Von der Forschung in die Praxis: Sojabohnen, Verbraucherverhalten und Weinanbau

Die Forschungsprojekte am IBLA haben einen direkten Bezug zu Fragestellungen der Landwirtschaft in Luxemburg. Die Ergebnisse sind daher in höchsten Maße relevant und können in der Praxis unmittelbar umgesetzt werden. So untersuchen IBLA-Forscher beispielsweise wie sich der Verzicht von mineralischen Düngemitteln und chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln auf die Qualität von Trinkwasser auswirkt oder testen Kartoffelsorten auf ihre Anbaueigenschaften und Vermarktungsfähigkeit.  Bei der Erforschung und Entwicklung praktischer Methoden der biologischen und biologisch-dynamischen Landwirtschaft haben die IBLA-Experten stets auch ernährungsphysiologische sowie ökologische und sozial-ökonomische Aspekte im Blick. So wird im Projekt SustEATable nicht nur das Nachhaltigkeitsniveau der luxemburgischen Agrarbetriebe analysiert. In Szenarien werden die landwirtschaftlichen Anbauweisen auch mit dem Ernährungsmuster des Verbrauchers zusammengeführt: Das Ziel: Aussagen darüber, wie sich Verbraucherverhalten und landwirtschaftliche Methoden ändern müssen, um zu einem nachhaltigen Ernährungssystem zu gelangen.

Ernährung und Landwirtschaft stehen auch im Projekt LeguTec an erster Stelle. So wird untersucht, auf welche Art beim Anbau von Sojabohnen Beikraut mechanisch so reguliert werden kann, dass der Anbau der proteinhaltigen Nutzpflanzen auch in Luxemburg lohnt. Sojabohnen werden wegen des sehr hohen Proteinanteils vor allem als Futtermittel eingesetzt. 60 Prozent des heimischen Bedarfs aber werden über Importe aus Nord- und Südamerika gedeckt, wo die Produktion den Ansprüchen an eine nachhaltige Landwirtschaft oft nicht genügt. Das Projekt LeguTec unterstützt mit seinen Untersuchungen den Anbau heimischer Sojabohnen und damit eine nachhaltige und ressourcenschonende Eiweißproduktion in Luxemburg.

Das IBLA unterstützt darüber hinaus Winzer, die ihren Betrieb auf biologische Wirtschaftsweise umstellen wollen. Entlang der 36 km langen Grenze zu Deutschland befinden sich auf der Luxemburger Seite der Mosel die größten Weinbauflächen Luxemburgs. Hier werden gut 1000 Hektar Weinberge bewirtschaftet. Im Forschungsprojekt CO2MPOSITIV wird am IBLA die Verwendung von Trester zur Gewinnung von hochwertigem Kompost untersucht, was zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft im Weinanbau in Luxemburg beiträgt.

Autor: scienceRELATIONS
Fotos: IBLA

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