Sandrine Amann vom Nationalmuseum für Naturgeschichte gehört zu den Organisatoren des Science Festivals.

(C) Uwe Hentschel

Sandrine Amann vom Nationalmuseum für Naturgeschichte

Mit über 10000 Besuchern ist das Science Festival die größte wissenschaftliche Veranstaltung des Landes. Entsprechend groß ist auch der Organisationsaufwand.

So kurz vor dem Start könnte Sandrine Amann sehr aufgeregt sein. Doch augenscheinlich ist sie das nicht. „Die anderen wundern sich auch schon, dass wir so entspannt sind“, sagt die Mitarbeiterin des Musée national d’histoire naturelle (MNHN) lachend. „Wir haben spät angefangen, dann aber richtig draufgehalten, weswegen wir jetzt auch keinen Stress haben“, erklärt sie. So einfach ist das.

60 Workshops, acht interaktive Shows

Nun, ganz so einfach vielleicht doch nicht. Schließlich geht es um die Organisation einer Veranstaltung, die in dieser Art landesweit einmalig ist. Vom 9. bis zum 12. November veranstalten das Nationalmuseum für Naturgeschichte (MNHN) und der Fonds National de la Recherche Luxembourg (FNR) die inzwischen 11. Ausgabe des Luxembourg Science Festivals. Die Veranstaltung, die alle zwei Jahre in Luxemburg-Grund im Naturmuseum sowie in der Abtei Neumünster stattfindet, ist mit 60 Workshops und diesmal sogar acht Shows das in Luxemburg größte Event im Bereich der Wissenschaften.

Für Amann, die seitens des MNHN in diesem Jahr zum ersten Mal für das Festival zuständig ist und dabei von zwei Kollegen unterstützt wird, hat die Arbeit bereits vor gut einem Jahr begonnen. Erst wurde abgeklärt, ob es mit dem gewohnten Veranstaltungsort klappt, dann ging es an die Zusammenstellung des Programms. „Da wir nur Platz für 60 Teilnehmer haben, mussten wir leider einigen absagen“, bedauert die MNHN-Mitarbeiterin. „Wir schauen bei der Auswahl aber immer, dass wir möglichst alle wissenschaftlichen Bereiche abdecken.“

Mehr als 4300 Schüler angemeldet

Eine Auswahl treffen müssen die Veranstalter aufgrund der hohen Nachfrage auch bei den Schulklassen, für die das Festival an den ersten beiden Tagen ausschließlich geöffnet ist. „Von den 489 Klassen, die sich beworben haben, konnten wir letztlich nur 271 einladen, weil es sonst zu viele wären“, erklärt Amann. Dafür aber werde darauf geachtet, dass die Grundschulen und die weiterführenden Schulen gleichermaßen vertreten seien.

Insgesamt sind mehr als 4300 Schüler für die beiden ersten Tage angemeldet. Ganz so entspannt wie zuletzt wird es dann auch für Amann wahrscheinlich nicht mehr sein. Doch die Mitarbeiterin des Museums nimmt auch das gelassen. Denn auch wenn sie zum ersten Mal für die Organisation zuständig ist, so ist es für sie natürlich nicht das erste Science Festival. „Ich war bislang immer bei unserem Science Mobil mit dabei“, so Amann. „Von daher weiß ich, was da auf mich zukommt.“

Die Besucher sind interessiert und nehmen sich Zeit

Was ihr am Festival besonders gefällt, ist die bunte Mischung. Sowohl die der Wissenschaftler, die aus der öffentlichen Forschung und der freien Wirtschaft stammen, als auch die der Besucher. „All die Menschen kommen extra wegen des Science Festivals“, sagt sie. „Man merkt, dass die Leute interessiert sind: Sie machen mit, stellen Fragen und nehmen sich viel Zeit.“

„Die Stimmung beim Science Festival ist wirklich super“, meint auch Sonia Ramos vom FNR. 1995 wurde das Festival gegründet, seit 2003 ist der FNR als Organisator mit dabei. „Unsere Mission besteht ja darin, den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu fördern“, sagt die Ramos. „Von daher war es uns damals natürlich wichtig, in das Projekt miteinzusteigen.“

Viel Spaß und wenig Schlaf

Die Mitarbeiterin des FNR freut sich genau wie Amann auf das große Event. Auch wenn sie weiß, dass sie dann viel Arbeit und wenig Schlaf haben wird – und erfahrungsgemäß am Ende der vier Tage auch keine Stimme mehr. Noch aber ist die Stimme da: „Es macht einfach Spaß“, sagt Ramos. Natürlich sei die Veranstaltung für die Organisatoren stressig, räumt sie ein. „Es ist aber ein durchaus angenehmer Stress.“ 

Alle Infos und Details zum Science Festival auf der offiziellen Webseite www.science-festival.lu.  

Autor: Uwe Hentschel
Foto: Uwe Hentschel

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