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In Anbetracht der Gefahrenhinweise (s.u.) sollte dieses Experiment in Anwesenheit eines Erwachsenen durchgeführt werden.

Durchführung

Mit der Zange greift man einen Nagel und erhitzt seine Spitze in einer Kerzenflamme. Mit dem heißen Nagel bohrt man mehrere kleine Löcher in die untere Seite einer Filmdose.  Jetzt legt man eine oder gar mehrere Brausetabletten hinein, überzieht das Ganze mit einem dünnen Plastikhandschuh (erhältlich in der Apotheke) und befestigt diesen mit dem Gummiband an der oberen Kante der Filmdose. Anschließend vergräbt man die präparierte Dose in einem Blumentopf mit Erde. Den Handschuh kann man dabei leicht mit Boden bedecken, so dass die „Pflanze“ am Anfang unsichtbar ist.

Gießt man nun das Ganze mit genügend Wasser, bläst der Handschuh sich auf – der Deko-Kaktus steigt aus dem Blumentopf auf.

Materialeinkauf: Apotheke, Baumarkt, Supermarkt. Leere Filmdosen sind oft noch bei Photographen erhältlich. Andere Dosen, mit ähnlichem Aufbau, eignen sich aber genauso gut (z.B. Kaugummi Dosen).

Prinzip

Das in den Blumentopf gegossene Wasser kann durch die kleinen Löcher in die Filmdose gelangen. Die darin enthaltenen Brausetabletten lösen sich auf und befreien dabei Kohlenstoffdioxid (CO2), genau wie bei der Backpulver-Rakete. Das Gas entsteht durch eine chemische Reaktion: Die Brausetablette enthält Backpulver (NaHCO3) und Zitronensäure (C6H8O7), die unter Zugabe von Wasser in einer Säure-Base-Reaktion (unter anderem) CO2 produzieren. Entweichendes Gas steigt nach oben und füllt den Plastikhandschuh. Wie durch Zauberhand richtet sich dieser nun auf: der „Kaktus“ wächst in Sekundenschnelle.

Tipps

Manchmal passiert es, dass die Filmdose bei übermäßigem Gießen aus der Erde herausgepresst wird. Dies kann man verhindern, indem man einen 20cm langen Draht durch die unteren Löcher der Dose steckt (siehe Abbildung). Dieser Draht erhöht ihren Widerstand und fixiert sie somit besser in der Erde.
Experimentieren
Das Ganze funktioniert übrigens auch hervorragend mit einem Kondom.

Gefahrenhinweise

Um Mutters Zorn zu vermeiden, ist es ratsam, den Chemie-Kaktus nicht neben der preisgekrönten Orchidee einzugraben: Die von den Brausetabletten freigegebene Säure kann echten Pflanzen schaden.

Autor: Joseph Rodesch (FNR), Liza Glesener

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