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Das Slow-Motion-Video zeigt es deutlich: die Explosion einer Plastikflasche, in die Trockeneis und Wasser gefüllt wurde, ist sehr gefährlich! Der Knall kann zu Gehörschäden führen und umherfliegende Bruchstücke können Augen zerstören. Solche Unfälle beim Experimentieren mit „Trockeneisbomben“ sind auch schon mehreren Personen passiert. Also: Nicht nachmachen!

Aber wie können Wasser und Eis eine Explosion herbeiführen? Trockeneis ist nichts anderes als gefrorenes Kohlendioxid. Es ist -78 Grad kalt. Bei Zimmertemperatur sublimiert es, das heißt, es wird ohne Umweg über eine Flüssigkeit direkt zu gasförmigem Kohlendioxid, also CO2. Und das nimmt als Gas sehr viel mehr Platz ein, als in der gefrorenen Form: aus einem Kilogramm Trockeneis werden 541 Liter CO2-Gas. Wenn das Trockeneis in einer verschlossenen Flasche zu Gas wird, steigt der Druck. Und zwar so lange, bis die Flasche explosionsartig platzt. Deshalb darf Trockeneis nie in verschlossenen Behältern aufbewahrt werden. Das entstehende Gas muss entweichen können, um gefährliche Explosionen zu vermeiden.

Explosion ohne TNT

Ein Physiker der Amerikanischen Physikalischen Gesellschaft hat ausgerechnet, dass eine mit Trockeneis gefüllte 0,5 Liter PET-Flasche mit der Sprengkraft von etwa 7 Gramm TNT explodiert. Denn es ist egal ob Gas zuerst durch eine Hülle wie eine Flasche auf kleinem Raum komprimiert wird bevor diese zerplatzt oder ob es wie bei einer chemischen Sprengstoffreaktion schlagartig gebildet wird. In beiden Fällen dehnt sich das Explosionsgas mit einer Schockwelle aus, was man Explosion nennt.

Besondere Gefahr: "Blindgänger" 

Besonders gefährlich beim Experimentieren mit Trockeneisbomben sind „Blindgänger“. Das sind Trockeneisflaschen, die nicht explodiert sind. Sie stehen aber trotzdem unter enormer Spannung und können jederzeit hochgehen. Sie müssen also aus sicherer Entfernung zum Platzen gebracht werden. Im Zweifelsfall am besten Feuerwehr oder Polizei um Hilfe zu bitten.

Warmes Wasser beschleunigt die Reaktion

Im mit Zeitlupe gefilmten Experiment wurde zusätzlich zum Trockeneis noch warmes Wasser in die Flasche gefüllt. Das dient dazu, das Trockeneis zu erwärmen und so schneller in die gasförmige Form zu überführen. Und bei der Explosion hat das Wasser noch einen zweiten Effekt: Das entstandene Kohlendioxid-Gas ist im Vergleich zu Luft bei Zimmertemperatur immer noch recht kalt. Dadurch kondensiert der in der Luft enthaltene Wasserdampf zu effektvollem Nebel.

 

Autor : FNR
Video : RTL & FNR

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