Eine mehr als fünf Jahrzehnte in Zentralasien verschollene Fledermausart ist wiederentdeckt worden. Wie das Museum für Naturkunde und Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung in Berlin am Montag mitteilte, spürte ein internationales Forscherteam aus Deutschland, Usbekistan und Turkmenistan in der Karakum-Wüste ein Weibchen und ein männliches Exemplar der Art Turkestan-Langohr auf.

Erstmals wurden zudem Fotos und Videoaufnahmen von dieser Wüstenfledermaus erstellt und Proben für genetische Untersuchungen gesammelt. Bislang gab es demnach keine Bilder oder eine verlässliche Beschreibung lebender Tiere. Das Turkestan-Langohr war nur aus wenigen Sammlungsbelegen in russischen Museen bekannt und wurde den Angaben zufolge zuletzt 1970 beobachtet.

Es bestand daher die Sorge, dass die in der Karakum-Wüste in den Grenzregionen von Turkmenistan, Kasachstan und Usbekistan lebende Fledermausart womöglich ausgestorben war. Die turkmenische Regierung plant nun ein mehr als 50.000 Hektar großes Schutzgebiet, von dem auch andere Arten profitieren würden.