Für Schülerinnen und Schüler, denen Mathe-Aufgaben Kopfzerbrechen bereiten, hat der Gewinner des diesjährigen Abel-Preises für Mathematik ein paar tröstende Worte: "Je mehr Mathe man macht, umso einfacher wird es", sagte der Franzose Michel Talagrand.

Für Schülerinnen und Schüler, denen Mathe-Aufgaben Kopfzerbrechen bereiten, hat der Gewinner des diesjährigen Abel-Preises für Mathematik ein paar tröstende Worte: "Je mehr Mathe man macht, umso einfacher wird es", sagte der Franzose Michel Talagran

Für Schülerinnen und Schüler, denen Mathe-Aufgaben Kopfzerbrechen bereiten, hat der diesjährige Träger des Abel-Preises für Mathematik ein paar tröstende Worte: "Je mehr Mathe man macht, umso einfacher wird es", sagte der Franzose Michel Talagrand, dem die renommierte Auszeichnung am Mittwoch zugesprochen wurde, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Er persönlich habe "so viel Spaß" dabei, als Mathematiker in einem Bereich "ohne Grenzen" zu arbeiten.

Auf seiner Website schreibt Talagrand gar: "Mathematik verleiht Flügel". Der 72-Jährige hat den größten Teil seiner Karriere an der Uni in Paris gearbeitet und sich dabei insbesondere mit Wahrscheinlichkeitstheorien und funktionaler Analysis befasst. Zwischenzeitlich war er zudem Leiter von Frankreichs nationalem Forschungsinstitut CNRS.

Zur Mathematik kam Talagrand nach eigener Aussage allerdings "aus der Not heraus". Da er mit 15 Jahren mehrere Netzhautablösungen am Auge gehabt habe, habe er zehn Jahre lang "in der Angst gelebt, blind zu werden". Weil er nicht mit seinen Freunden habe herumlaufen können, habe er sich in die Arbeit gestürzt und mit einem Mathematik-Lehrer als Vater sei Mathe "natürlich" sein Fach der Wahl gewesen.

Die Norwegische Akademie der Wissenschaften erklärte am Mittwoch, sie verleihe Talagrand den Abel-Preis für seine "bahnbrechenden Beiträge" zu Anwendungen in mathematischer Physik und Statistik. Talagrands Arbeit habe "einige Bereiche der Wahrscheinlichkeitstheorie revolutioniert", erklärte der Vorsitzende des Abel-Preiskomitees, Helge Holden. Der nach dem norwegischen Mathematiker Niels Henrik Abel (1802-1829) benannte Preis wird seit 2003 verliehen und ist mit 7,5 Millionen norwegischen Kronen (647.000 Euro) dotiert.

Talagrand, der fünfte Abel-Preisträger aus Frankreich, reagierte überrascht. "In meinem Kopf hat einige Sekunden totale Leere geherrscht", sagte er in einer Videokonferenz mit der Norwegischen Akademie der Wissenschaften. "Hätte man mir gesagt, dass ein außerirdisches Raumschiff im Rathaus gelandet wäre, wäre ich wohl auch nicht überraschter gewesen." Die Preisverleihung soll am 21. Mai in Oslo stattfinden.