Die südkoreanische Regierung hat nach eigenen Angaben für 4900 streikende Assistenzärzte Verfahren zum zeitweisen Entzug der Approbation in Gang gesetzt. Das Gesundheitsministerium in Seoul erklärte am Montag, nach ihrer Weigerung zur Rückkehr an die Arbeit seien bis zum 8. März 4900 Ärzten entsprechende Verwaltungsbescheide geschickt worden. Das ist der erste Schritt im Verfahren zu einem dreimonatigen Entzug der Approbation.

"Die Regierung wird die Umstände berücksichtigen und die Ärzte in der Ausbildung schützen, wenn sie ihre Arbeit wieder aufnehmen, bevor die Verwaltungsmaßnahme abgeschlossen ist", sagte Chun Byung-wang, Leiter der Abteilung für Gesundheits- und Medizinpolitik im Gesundheitsministerium. Die Regierung sei offen für einen Dialog.

Tausende Assistenzärzte hatten in Südkorea die Arbeit niedergelegt, obwohl ihnen Streiks gesetzlich verboten sind. Wegen der Protestaktion mussten reihenweise geplante Operationen abgesagt oder verschoben werden. Neben dem Entzug ihrer Zulassung drohen ihnen auch strafrechtliche Konsequenzen.

Der Streik richtet sich vor allem gegen Pläne der Regierung, die Zahl der Medizin-Studienplätze deutlich zu erhöhen. Damit will die Regierung nach eigenen Angaben einen drohenden Ärztemangel verhindern. Zudem müsse der alternden Gesellschaft Rechnung getragen werden, die zu mehr Arztbesuchen und Krankenhausaufenthalten führe. Die streikenden Ärzte hingegen kritisieren die Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern.