Erstmals seit acht Jahren ist ein Chef der russischen Raumfahrbehörde Roskosmos zu einem Treffen mit seinem Kollegen von der US-Raumfahrtbehörde Nasa in die USA gereist. "Dmitri Bakanow, der Chef der Roskomos-Delegation, ist in Houston angekommen, um die Leitung der Nasa zu treffen", teilte die russische Raumfahrtbehörde am Dienstag mit. Das Treffen zwischen Bakanow und dem Interims-Chef der Nasa, Sean Duffy, soll demnach am Donnerstag stattfinden.
Bei dem Treffen mit Duffy werde es unter anderem um die "Verlängerung des Betriebs der Internationalen Raumstation ISS" gehen, erklärte Bakanow in einer Mitteilung der russischen Raumfahrtbehörde. Auch die geplante Außerbetriebnahme der ISS und ein kontrollierter Absturz ins Meer sollen demnach Thema sein.
Der kürzlich zum Chef von Roskosmos ernannte Bakanow soll auch die Mitglieder der Raumfahrtmission Crew-11 treffen, zu denen der russische Kosmonaut Oleg Platonow gehört. Das Team soll am Donnerstag zu seiner ISS-Mission aufbrechen.
Die Raumfahrt ist einer der wenigen Bereiche, in denen Russland und die USA noch kooperieren seit Russland vor dreieinhalb Jahren seine Offensive gegen die Ukraine gestartet hat. Als Teil von Sanktionen gegen Russland haben viele westliche Staaten ihre Zusammenarbeit mit Roskomos eingestellt.
Auch wenn es Moskau nicht gelingt, an die Erfolge der Sowjetunion in der Weltraumforschung anzuknüpfen, sind die Sojus-Raketen weiterhin eines der wenigen Transportmittel für Flüge von Raumfahrern zwischen der Erde und der ISS.