Nach Massenprotesten gegen die Sparmaßnahmen der Regierung hat Argentiniens rechtspopulistischer Präsident Javier Milei versichert, die öffentlichen Universitäten im Land nicht schließen zu wollen. "Wir haben nie daran gedacht, die öffentlichen Universitäten zu schließen, wir haben nie daran gedacht, ihre Finanzierung einzustellen", sagte Milei am Sonntag (Ortszeit) im Fernsehsender LN+. Vielmehr hätten sich seine Gegner diese "Lügen" ausgedacht.

Am 23. April hatten zehntausende Menschen, darunter Studierende, Absolventen und Universitätsangestellte, in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires und anderen großen Städten des Landes gegen Mileis Sparkurs demonstriert. Zu dem Protest war aufgerufen worden, nachdem die Regierung beschlossen hatte, die Budgets für das akademische Jahr 2024 nicht zu erhöhen - trotz einer Inflationsrate von 288 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten.

Nach Angaben eines Präsidentensprechers stimmte Milei angesichts der Kritik nun zu, die Betriebsausgaben für die Hochschulen "im März um 70 Prozent und im Mai erneut um 70 Prozent" zu erhöhen. Zudem solle den Universitätskliniken eine außerordentliche Zuwendung gezahlt werden, hieß es.

Das Einfrieren der Universitätsbudgets ist Teil der von Milei bei seinem Amtsantritt im Dezember angekündigten "Schocktherapie" für Argentinien, die vor allem massive Einschnitte bei den Staatsausgaben umfasst. Auf diese Weise will der Rechtspopulist die Inflation in den Griff bekommen.