Die ADAC-Stiftung hat die Einführung eines Reanimationsunterrichts als verpflichtende Unterrichtseinheit gefordert. Bisher gebe es nur in den beiden Bundesländern Hessen und Saarland verbindliche Vorgaben für Reanimationsunterricht, Nordrhein-Westfalen wolle im kommenden Jahr nachziehen, teilte die Stiftung des Automobilklubs am Freitag in München mit Blick auf die anstehende Woche der Wiederbelebung mit. Einer repräsentativen Umfrage der Stiftung zufolge befürworten 80 Prozent der Deutschen Reanimationsunterricht.

Den Angaben zufolge erleiden jedes Jahr 136.000 Menschen in Deutschland einen plötzlichen Herzkreislaufstillstand. Die Wahrscheinlichkeit für Laien, als Ersthelfer in dieser lebensbedrohlichen Situation gefragt zu sein, sei nicht gering. Neun Prozent der Befragten ohne spezifische Qualifikation im Gesundheitsbereich hätten angegeben, bereits mindestens einmal im Leben jemanden reanimiert zu haben, ohne dafür ausgebildet zu sein.

Der Studie der ADAC-Stiftung zufolge trauen sich 63 Prozent der Menschen in Deutschland zu, einen Menschen zu reanimieren. Sofern die Rettungsleitstelle telefonisch die Wiederbelebungsmaßnahmen anleitet, trauen sich demnach immerhin 83 Prozent eine Reanimation zu. Eine schnelle erste Hilfe nach vier Minuten erhöhe die Chancen auf Rettung deutlich, weil ohne Wiederbelebung ab diesem Zeitpunkt das Risiko irreversibler Schäden im Gehirn rapide steige.