EIS2020

EC

Basierend auf den Bewertungen für 27 separate Indikatoren fallen die EU-Länder in vier Leistungsgruppen, die hier in unterschiedlichen Farben angezeigt werden.

Ein schönes Geschenk für unseren Nationalfeiertag: in dem gestern veröffentlichten EU Innovation Scoreboard wird Luxemburg wieder als führend in der Innovation bezeichnet. Damit gehört es neben Schweden, Finnland, den Niederlanden und Dänemark zu den Ländern in der EU, die laut aktuellem European Scoreboard als „Innovation Leaders“ klassifiziert werden.

Das jährliche European Innovation Scoreboard (EIS) bietet eine vergleichende Analyse der Forschungs- und Innovationsleistung in EU-Ländern, anderen europäischen Ländern und regionalen Nachbarn. Es bewertet die relativen Stärken und Schwächen der nationalen Innovationssysteme und hilft den Ländern, Fortschritte zu verfolgen und Bereiche zu identifizieren die sie angehen müssen, um die Innovationsleistung zu steigern.

Infobox

Wie wird die Innovationsleistung im EIS gemessen?

Die Innovationsleistung im EIS 2020 wird anhand von 27 Leistungsindikatoren gemessen, wobei zwischen zehn Innovationsdimensionen in vier Hauptkategorien unterschieden wird (eine vollständige Übersicht der Indikatoren ist auf der Internetseite der Europäischen Kommission zu finden):

  • Die Rahmenbedingungen erfassen die Haupttreiber der Innovationsleistung und decken drei Innovationsdimensionen ab: Personalwesen, attraktive Forschungssysteme und ein innovationsfreundliches Umfeld.
  • Zu den Investitionen gehören öffentliche und private Investitionen in Forschung und Innovation, die zwischen externer Finanzierung und Unterstützung sowie Investitionen in eigene Ressourcen unterscheiden.
  • Innovationsaktivitäten erfassen Bemühungen auf Unternehmensebene und decken drei Dimensionen ab: Innovatoren, Verknüpfungen und geistiges Vermögen.
  • Die Auswirkungen veranschaulichen, wie sich Innovation in Vorteilen für die gesamte Wirtschaft niederschlägt: Beschäftigungsauswirkungen und Verkaufseffekte.

Von „Strong Innovator zu „Innovation Leader“

Basierend auf den Bewertungen für 27 separate Indikatoren (einschließlich Innovationsaktivitäten in Unternehmen, Investitionen in Forschung und Innovation sowie Personal- und Beschäftigungselemente), fallen die EU-Länder in vier Leistungsgruppen:  Innovation Leader, Strong Innovator, Moderate Innovator, Modest Innovator.

Die Leistung Luxemburgs hat im Vergleich zur EU seit 2012 zugenommen.  2018 war Luxemburg bereits einmal als "Innovation Leader" eingestuft worden. Der starke Anstieg im Jahr 2019 sei hauptsächlich auf eine „verbesserte Leistung von Doktoranden und die Penetration von Breitband“ zurückzuführen, heißt es im Länderprofil der Europäischen Kommission. In EIS 2019 war Luxemburg "nur" als starker Innovator klassifiziert.

In der Kategorie „Attractive Research System” bleibt das Großherzogtum auf Platz Nr. 1 in der EU.

Stärken und Schwächen Luxemburgs

Andere starke Innovationsdimensionen des Landes seien laut Länderprofil die Auswirkungen auf die Beschäftigung (employment impacts) und Personalwesen (human resources). Des weiteren punkte Luxemburg besonders gut was ausländische Doktoranden betrifft, internationale wissenschaftliche Co-Autorenschaften, Markenanmeldungen und Beschäftigung in wissensintensiven Aktivitäten.

Feste Investitionen (firm investments), Umsatzauswirkungen (sales impacts) und Verknüpfungen (linkages) sind die schwächsten Innovationsdimensionen.

Insgesamt sind Luxemburgs niedrigsten Indikatoren folgende: Verkauf von Innovationen, die neu auf dem Markt in Unternehmen sind, Nicht-R & D Innovationsausgaben, Private Kofinanzierung öffentlicher R&D-Ausgaben, und R&D-Ausgaben im Unternehmensbereich.

Innovation in der EU steigt allgemein

Das Innovation Scoreboard zeige, „dass die Innovationsleistung sich in der gesamten EU weiter verbessert und übertrifft zum zweiten Mal die der USA. Es muss jedoch noch mehr getan werden, um globale Innovationsführer wie Südkorea, Australien und Japan einzuholen“, heisst es in der Pressemitteilung der Europäischen Kommission.

„Die Ergebnisse, die Daten aus dem Jahr 2019 abdecken, zeigen die Möglichkeiten auf um die EU-Innovationspolitik besser zu koordinieren, Europas bei der Verbesserung seiner globalen Wettbewerbsfähigkeit zu unterstützen  und die Schlüsselrolle der Innovation bei der Überwindung der Coronavirus-Pandemie zu stärken“, steht weiter in der Pressemitteilung.

European Innovation Scoreboard 2020

Abb: European Innovation Scoreboard 2020. Farbige Spalten zeigen die Leistung der Länder im Jahr 2019 unter Verwendung der neuesten Daten für 27 Indikatoren im Vergleich zu denen der EU im Jahr 2012. Die horizontalen Bindestriche zeigen die Leistung im Jahr 2018 unter Verwendung der nächstneueren Daten im Vergleich zur EU im Jahr 2012 Graue Spalten zeigen die Leistung der Länder im Jahr 2012 im Vergleich zur EU 2012. Für alle Jahre wurde dieselbe Messmethode angewendet. Die gestrichelten Linien zeigen die Schwellenwerte zwischen den Leistungsgruppen.

Die wichtigsten Resultate zusammengefasst

Innerhalb der EU steigt die Innovationsleistung stetig weiter an. Seit einigen Jahren gleicht sich die Leistung der Mitgliedstaaten an, ein Trend, der zunimmt.

Das diesjährige Scoreboard ist durch den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU gekennzeichnet. Das hatte einen geringen Einfluss auf die durchschnittliche Innovationsleistung der EU, hat jedoch keinen Einfluss auf die relative Leistung der Mitgliedstaaten im Verhältnis zur globalen Leistung der EU.

  • Schweden bleibt weiterhin führend in der EU Innovation, gefolgt von Finland, Dänemark, den Niederlanden – und jetzt dann auch Luxemburg. Portugal (vorher ein „moderate Innovator“) wird Teil der Gruppe der „Strong Innovators“.
  • Im Durchschnitt ist die Innovationsleistung der EU seit 2012 um 8.9% gestiegen. Die Leistung ist in 24 EU-Ländern gestiegen, am stärksten in Lettland, Malta, Litauen, Portugal und Griechenland.
  • Auf globaler Ebene hat die EU die USA zum zweiten Mal übertroffen. Die EU hat weiterhin einen Leistungsvorsprung gegenüber den USA, China, Brasilien, Russland, Südafrika, und Indien. Die bestehende Leistungslücke der EU zu Südkorea, Australien und Japan ist seit 2012 gestiegen, während die Führung der EU gegenüber den USA, China, Brasilien, Russland und Südafrika gesunken ist. Unter den Hauptkonkurrenten der EU verzeichnet China seit 2012 die größte Wachstumsrate der Innovationsleistung - mehr als fünfmal so groß wie die der EU.
  • In ausgewählten Innovationsbereichen sind folgende Länder führend: Schweden - Personal; Luxemburg - attraktive Forschungssysteme, geistiges Vermögen; Dänemark - innovationsfreundliches Umfeld; Finanzierung und Unterstützung; Deutschland - feste Investition; Portugal - Innovation in kleinen und mittelgroßen Unternehmen; Österreich - Verknüpfungen und Zusammenarbeit; Irland - Beschäftigungsauswirkungen und Umsatzauswirkungen.

Forschung und Innovation in Zeiten der Corona-Krise

Die Coronavirus-Pandemie hat die Welt auf beispiellose Weise erschüttert und die Widerstandsfähigkeit von unseren Gesellschaften, Volkswirtschaften, Gesundheits- und Sozialsysteme getestet. Die EU hat ihr Möglichstes getan, um die zu Verfügung stehenden Instrumente zu nutzen, um Leben zu schützen, den Binnenmarkt zu erhalten und die europäische Wirtschaft zu unterstützen.

Forschung und Innovation haben sich als wesentlicher Bestandteil der koordinierten Reaktion der EU auf die Krise erwiesen. Sie werden von entscheidender Bedeutung sein, um die nachhaltige und integrative Erholung Europas zu unterstützen. Messung der Innovationsleistung ist ein Schlüsselelement zur Erreichung dieses Ziels.

Der European Innovation Scoreboard zeigt das Engagement der EU und der Mitgliedstaaten gegenüber Forschung und Innovation. Es unterstützt auch die Entwicklung von Strategien, um Innovation in Europa zu fördern und politische Entscheidungsträger in einem sich schnell verändernden globalen Kontext zu informieren.

Mehr Infos zum EIS auf der Internetseite der Europäischen Kommission.

Autor: Europäische Kommission
Editor: Michèle Weber (FNR)
Abbildungen: Europäische Kommission

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Hintergrundinformationen

Rund zwei Drittel des europäischen Wirtschaftswachstums in den letzten Jahrzehnten sind auf Innovationen zurückzuführen. Forschung und Innovation stärken die Widerstandsfähigkeit unserer Produktionssektoren und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaften und die digitale und ökologische Transformation unserer Gesellschaften. Sie sorgen auch dafür, dass wir bereit für die Zukunft sind und sind entscheidend für die Umsetzung des European Green Deal.

Horizon Europe, das EU-Forschungs- und Innovationsprogramm für die Jahre 2021-27 mit einem vorgeschlagenen Budget von 94,4 EUR Milliarden, wird dazu beitragen, die ökologische und digitale Transformation Europas zu beschleunigen, wie auch in der neuen Industriestrategie der EU hervorgehoben wird.

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