Mit seiner Hilfe sollen Unwetter besser und früher vorhergesagt werden können: Ein von Deutschland unterstützter Wetter-Satellit ist in der Nacht zum Mittwoch vom Kennedy Space Center im US-Bundesstaat Florida ins All gestartet. Die Daten des Satelliten mit Namen MTG-S1 würden Vorhersagen über Gewitter und Stürme noch besser möglich machen, erklärte der Deutsche Wetterdienst (DWD).

"Ganz konkret werden die Daten des MTG-S1 uns in die Lage versetzen, das generelle Auftreten, den Ort und die Schwere von konvektiven Stürmen - also Gewittern, Sturmereignissen mit hohen Niederschlagsmengen oder Hagel - noch präziser vorherzusagen und entsprechend genauer zu warnen", erklärte DWD-Präsidentin Sarah Jones. "Indem wir die Informationen sowohl in unser regionales, als auch in unser globales Vorhersagemodell einfließen lassen, wird es uns außerdem möglich sein, Kurzfristvorhersagen und die Vorhersage im Bereich mehrerer Tage enger zu verzahnen, und damit die Vorhersage-Qualität insgesamt zu erhöhen."

MTG-S1 ist der erste europäische geostationäre Satellit mit einem Infrarot-Sounder-Instrument (IRS). Dieses soll laut dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) ungefähr alle 30 Minuten Messdaten liefern, "die Rückschlüsse auf Temperatur, Luftfeuchtigkeit und indirekt auch den Wind in verschiedenen Höhen der Erdatmosphäre sowie auf die Verteilung wichtiger Spurengase über Europa und Nordafrika zulassen". Zudem befinde sich auf dem Satelliten ein Spektrometer für die europaweite stündliche Erfassung der Luftverschmutzung.