Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) will den Anteil der Schulabbrecher bis 2035 halbieren. "Die Schulabbrecherquote muss deutlich gesenkt werden", sagte Prien den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag. "Bund und Länder müssen darüber sprechen, die Quote bis 2035 zu halbieren."

Prien führt die steigende Zahl von Schülerinnen und Schülern, die ohne Abschluss die Schule verlassen, auf die ebenfalls gestiegene Zahl von Geflüchteten zurück, die erst spät ins deutsche Bildungssystem kommen. "Eine verbesserte Sprachstandserhebung und Sprachförderung sind deswegen ein entscheidender Faktor", sagte sie den Funke-Zeitungen. "Bildung schafft Integration!"

Man müsse aber auch die Lehrerinnen und Lehrer so ausbilden, dass sie mit anspruchsvolleren, schwierigeren Schülergruppen zurechtkämen, sagte Prien. "Und: Wir müssen die Angebote der Jugendhilfe enger mit den Schulen vernetzen." Immer mehr Kinder bräuchten solche zusätzlichen Hilfen, weil sie aus Lebenslagen kämen, wo die Schule allein ihnen nicht umfassend helfen könne.

Die Bundesbildungsministerin sprach sich in den Funke-Zeitungen außerdem für ein Verbot privater Handynutzung in Grundschulen aus. "Die Studienlage wird zunehmend klarer: Zu lange Bildschirmzeiten führen zu schlechteren Lernleistungen, zu geringeren sozialen Kompetenzen und zu psychischen Problemen", sagte die CDU-Politikerin. "Wir müssen uns damit sehr schnell und sehr intensiv beschäftigten."

Grundsätzlich sei der Umgang mit Mobiltelefonen in Schulen Sache der Länder, ihre Haltung dazu sei aber klar: "In der Grundschule sollte die private Handynutzung verboten sein. An den weiterführenden Schulen sollten möglichst altersgerechte Regeln gefunden werden." Die Kultusminister der Länder würden sich zur Zeit intensiv damit beschäftigen.

Der Bund werde den Prozess der Länder unterstützen, indem er die wissenschaftliche Grundlage liefere, sagte Prien weiter. „Aus meiner Erfahrung geht es darum die private Handynutzung weitgehend, aber altersgerecht aus den Schulen zu verbannen.“ Die Erfahrung zeige, dass die Schulen und die meisten Eltern dankbar seien, wenn es klare, einheitliche Vorgaben gibt.