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Zu den Studien-Schwerpunkten des Interdisciplinary Space Masters gehört auch Satellitenkommunikation

Das Angebot ist neu, sehr begehrt und in dieser Form europaweit einmalig: Im Herbst 2019 startet die Universität Luxemburg den Interdisciplinary Space Master. Der zweijährige Masterstudiengang zielt darauf ab, einen Talentpool aus hochqualifizierten Ingenieuren und innovativen Unternehmern zu schaffen. Sie sollen am Ende in der Lage sein, ein Unternehmen zu gründen, zu gestalten und zu führen. 

Grundlagen für die Gründung von Start-Up-Unternehmen

Wie Tonie van Dam, Vize-Rektorin der Uni, erklärt, ist der Studiengang zwischen Wirtschaft und Technologie angesiedelt. Zu den Schwerpunkten des Kursangebots zählen demnach unter anderem die Bereiche Raumfahrtsystemtechnik, Raumfahrtbetrieb, Nutzung von Raumfahrtressourcen, Data-Mining in der Raumfahrtindustrie und intelligente Systeme sowie Satellitenkommunikation und Robotik. 

„Unser Studiengang ist einzigartig, weil er den Absolventen ein grundlegendes technisches Verständnis von raumfahrtbezogenen Projekten und gleichzeitig die betriebswirtschaftlichen, rechtlichen und finanziellen Grundlagen vermittelt“, sagt Van Dam. Diese Basics seien beispielsweise für die Gründung von Start-up-Unternehmen oder aber für eine Karriere in größeren, etablierten Raumfahrtunternehmen erforderlich, so die Uni-Professorin.

Bereits der zweite Studiengang mit Weltraum-Bezug

Für die Uni Luxemburg ist dies nicht der erste Studiengang mit Weltraumbezug. So bietet die Fakultät der Rechtswissenschaft bereits seit Jahren den „Master in Space, Communication and Media Law“ an. Dieser Studiengang kombiniert eine Reihe von Kursen zu Weltraumrecht, internationalem und europäischem Satellitenkommunikationsrecht, Medienrecht, elektronischer Kommunikation sowie E-Commerce- und Datenschutzrecht. 

Man muss - will man beruflich nach den Sternen greifen - also kein Astronaut sein. Man muss allerdings gut sein, um überhaupt zum neuen Masterstudiengang zugelassen zu werden. Denn nur 20 Plätze stehen zur Verfügung. Die Zahl der Bewerber ist groß, die Auswahlkriterien sind dementsprechend hart. 

Promotion im Anschluss ebenfalls möglich

„Das ist ein Elite-Master, für den wir nur die Besten nehmen“, sagt die Vize-Rektorin, die den Studiengang auch betreut. „Und ich hoffe, dass wir den Teilnehmern sämtliche Fähigkeiten vermitteln, die sie brauchen, um ein Unternehmen zu gründen oder ein Projekt zu leiten.“ Zudem gebe es die Möglichkeit, im Anschluss an den Master entweder an der Uni Luxemburg oder am Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST) zu promovieren.

Zwei Labore und drei Professuren

„Mit dem neuen Studiengang reagiert die Universität auf den wachsenden Bedarf an Absolventen, die qualifiziert sind, ihren Beitrag zu einer wachstumsstarken und dynamischen Industrie zu leisten“, meint auch der Rektor der Universität, Stéphane Pallage. Um zu gewährleisten, dass sich die Inhalte des Studiengangs auch mit den Anforderungen der Branche decken, sei der Masterstudiengang unter Mitwirkung wichtiger Akteure der Raumfahrtbranche konzipiert worden. Zudem hätten Studierende die Möglichkeit, bei einigen dieser Unternehmen Praktika zu absolvieren.

Finanziell unterstützt wird das neue Angebot von der Luxembourg Space Agency (LSA). Die rund vier Millionen Euro, die für den Studiengang in den kommenden drei Jahren zur Verfügung stehen, sollen unter anderem dazu dienen, zwei Labore aufzubauen und drei Professuren zu schaffen: eine Professur für Informatik, eine für Weltraumtechnik und eine für den betriebswirtschaftlichen Bereich.

Weiterer Baustein im luxemburgischen Raumfahrtsektor 

Für Wirtschaftsminister Etienne Schneider ist der Interdisciplinary Space Master ein weiterer Baustein im nationalen Raumfahrtsektor. Nachdem mit der  Gründung der LSA die finanzielle Grundlage geschaffen worden sei, um Unternehmen im Bereich der Weltraumforschung zu fördern, diene der Studiengang dazu, der stetig steigenden Nachfrage an exzellent ausgebildeten Fachkräften auf diesem Gebiet gerecht zu werden. So seien landesweit bereits 800 Menschen in der Branche tätig.

Autor: Uwe Hentschel

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