Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sieht im Aufbau der europäischen Batteriezellindustrie einen starken Motor für neue Jobs in Deutschland. "Es ist absehbar, dass wir in Deutschland einige Zehntausend Arbeitsplätze schaffen werden in diesem Bereich", sagte Altmaier am Dienstag den Sendern ntv und RTL. Zwar müsse Europa in der Technologie quantitativ nicht mit Asien konkurrieren, solle aber die besten, leistungsfähigsten und umweltfreundlichsten Batterien entwickeln, sagte Altmaier. "Da können wir führend werden und das wollen wir auch."
Es gebe eine "ganz neue Aufbruchsdynamik" bei den Themen Elektromobilität und Batteriezellproduktion, führte der Minister aus. Die Einfuhren von Lithium nach Deutschland stiegen "gewaltig" an. Durch das Konjunkturprogramm habe die Bundesregierung zusätzliches Geld für die Batterietechnik herausgeholt. "Das macht es uns möglich, jetzt den Schwung so zu verstärken, dass daraus eine selbstständige und auch selbstbewusste neue Branche werden kann."
Der CDU-Politiker geht nach eigenen Worten davon aus, dass die EU-Kommission auch das zweite Konsortium für die Batterieproduktion genehmigen wird. Ob es sogar ein drittes geben wird, könne erst in einigen Monaten beurteilt werden. "Wir wollen, dass es vorangeht. Wir wollen niemanden ausschließen. Und wir wollen, dass es marktwirtschaftlich geht. Das ist der Maßstab und alles andere wird man sehen."
Altmaier besuchte am Dienstag auch die Firma Varta im baden-württembergischen Ellwangen. Der Minister übergab dem Unternehmen einen Förderbescheid in Höhe von 300 Millionen Euro. "Wir zünden die nächste Stufe der Batteriezellfertigung in Deutschland", erklärte Altmaier dazu. "Nun machen wir den nächsten Schritt hin zur Großserie bei Batteriezellen für automobile und industrielle Anwendungen." Ziel sei es, die Energie- und Verkehrswende voranzubringen. Wichtig sei, dass die CO2-Bilanz von Batterien besser werde und Rohstoffe sparsamer einesetzt werden.