UN-Generalsekretär António Guterres hat vor einer globalen Bildungskrise gewarnt. "Die Bildung steckt in einer tiefen Krise", sagte Guterres am Montag bei einem Bildungsgipfel in New York. Anstatt ein "großer Wegbereiter" zu sein, vergrößere Bildung vielfach die soziale Kluft. Vor allem die Corona-Pandemie habe "verheerende Auswirkungen" gehabt, da arme Schülerinnen und Schüler ohne technische Ausstattung besonders benachteiligt gewesen seien. Auch Konflikte behinderten weltweit den Schulbetrieb.
Guterres appellierte an alle Länder, trotz der Wirtschaftskrise ihre Bildungsausgaben zu steigern. Er wandte sich zudem direkt an die radikalislamischen Taliban in Afghanistan, die seit ihrer Rückkehr an die Macht im August 2021 mehr als eine Million Mädchen im Teenageralter aus den weiterführenden Schulen verbannt haben. "Ich appelliere an die Behörden in Afghanistan: Heben Sie sofort alle Beschränkungen für den Zugang von Mädchen zur Sekundarschulbildung auf", sagte Guterres.
Die Afghanin Somaja Faruki, die einem international gefeierten Robotik-Team für Mädchen in Afghanistan angehört hatte, sagte in New York, die Taliban versuchten die Existenz von Mädchen "in der Gesellschaft auslöschen". "Tausende von Mädchen werden vielleicht nie wieder zur Schule zurückkehren", sagte Faruki. "Viele wurden verheiratet." Ihr Versprechen, die Schulen wieder zu öffnen, hätten die Taliban nicht gehalten.