Das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX hat erfolgreich das Notfall-Rettungssystem seiner Raumkapsel "Crew Dragon" getestet. "Soweit wir das bisher beurteilen können, war es eine Mission wie aus dem Bilderbuch", sagte SpaceX-Gründer Elon Musk. Es war der letzte große Test vor dem ersten bemannten Flug der Kapsel zur Internationalen Raumstation ISS. Dabei wurde geprüft, ob die "Crew Dragon" in einem Notfall sicher von der Trägerrakete getrennt und wohlbehalten zur Erde zurückgebracht werden kann.
Die Trägerrakete vom Typ Falcon 9 startete am Sonntag (Ortszeit) mit der "Crew Dragon" vom Kennedy Space Center in Florida aus. Knapp anderthalb Minuten nach dem Start in 19 Kilometern Höhe wurde das Notfall-Rettungssystem aktiviert. Die Triebwerke der Kapsel zündeten und brachten diese in sichere Entfernung, die Rakete explodierte wie geplant. Vier Fallschmirme brachten die "Crew Dragon" sicher zurück zur Erde, wo sie offenbar unbeschadet im Atlantik wasserte. Eine genaue Analyse der Testdaten soll noch folgen.
Der erste bemannte SpaceX-Flug mit den Astronauten Doug Hurley und Bob Behnken werde wahrscheinlich "im zweiten Quartal" stattfinden, sagte Musk. Es wäre das erste Mal seit neun Jahren, dass Astronauten von den USA aus ins All geschickt werden. Seit die USA 2011 ihr Space-Shuttle-Programm eingestellt haben, sind sie auf Russlands Sojus-Raketen angewiesen, um Astronauten zur Raumstation ISS zu befördern.
Später beauftragte die US-Raumfahrtbehörde Nasa SpaceX und dessen Konkurrenten Boeing damit, Weltraumfähren für Astronauten zu bauen. SpaceX schickte im März 2019 erstmals erfolgreich seine Raumkapsel "Crew Dragon" zur ISS - allerdings ohne Crew. Nach dem Test des Notfall-Systems zeigte sich auch Nasa-Chef Jim Bridenstine zufrieden: "Nach dem, was man hört, war es ein sehr erfolgreicher Test."