Die Bildungsausgaben in Deutschland sind im Jahr 2017 auf 295,1 Milliarden Euro gestiegen. Dies waren 11,9 Milliarden Euro oder 4,2 Prozent mehr als im Jahr davor, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Die Ausgaben für Bildung, Forschung und Wissenschaft hatten demnach wie schon in den beiden Vorjahren unverändert neun Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts ausgemacht.
Der größte Anteil der Bildungsausgaben entfiel auf die Bildungseinrichtungen in öffentlicher und privater Trägerschaft mit 166,3 Milliarden Euro. Davon kamen 95,6 Milliarden Euro auf Schulen oder den schulnahen Bereich. Eltern gaben zudem 6,4 Milliarden Euro für Nachhilfeunterricht oder die Anschaffung von Schulbüchern aus.
38,7 Milliarden Euro flossen in Universitäten, 29,4 Milliarden Euro in Kitas. Auf weitere Bereiche wie Weiterbildung, Jugendarbeit oder Horte entfielen der Statistik zufolge 20,9 Milliarden Euro. Unternehmen und Forschungseinrichtungen außerhalb der Universitäten wendeten 82,1 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung auf.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisierte die Ausgaben als zu niedrig. Die öffentliche Hand müsse eigentlich etwa 56 Milliarden Euro mehr investieren, erklärte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe. Auch die Umsetzung der Inklusion sei nur mit deutlich mehr Ressourcen zu bewältigen.