Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, hat anlässlich des Weltlehrertags am Samstag mehr Wertschätzung für Lehrkräfte durch Politik und Gesellschaft gefordert. Die Anforderungen an den Lehrerberuf seien in den vergangenen Jahrzehnten enorm gestiegen, erklärte Meidinger am Freitag in Berlin. Als Beispiele nannte der Verbandspräsident eine wachsende Heterogenität der Schülerschaft, Integrationsprobleme sowie Inklusion und Digitalisierung.
"Gute Bildung ist nach wie vor die größte Chance für Kinder und Jugendliche, in diese Gesellschaft erfolgreich zu starten und später als mündige Bürger ihr Leben und die Zukunft der Gesellschaft verantwortlich mitzugestalten", betonte Meidinger. Auch sei Schule gerade in Zeiten zunehmender Polarisierung "ein ganz wichtiger, wenn nicht der letzte Ort, wo Konsensbildung, Besinnung auf gemeinsame kulturelle Werte und staatsbürgerliche Bildung noch möglich ist".
Die Lehrkräfte benötigten aber zur Erfüllung ihrer Aufgaben deutlich mehr Rückendeckung von Gesellschaft und Politik als bisher. Meidinger kritisierte in diesem Zusammenhang unter anderem, dass befristet angestellte Lehrkräfte während der Ferien regelmäßig entlassen würden und die Arbeitsbelastung von Lehrkräften ständig steige. Wer dies zulasse, müsse sich "nicht wundern, wenn dieser an sich so erfüllende und wichtige Beruf von immer weniger jungen Menschen angestrebt wird", mahnte der Verbandsvorsitzende.