Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat vor übereilten Schritten beim Wiedereinstieg in den normalen Schulbetrieb trotz der anhaltenden Corona-Pandemie gewarnt. "Solange wir noch keinen Impfstoff gegen Covid-19 haben, muss auch an den Schulen weiter allergrößte Vorsicht herrschen, um strukturierten Unterricht anbieten zu können", sagte Karliczek laut einer Vorabmeldung vom Freitag dem Magazin "Spiegel".
Es müsse weiter alles getan werden, "damit die Schulen nicht zu Infektionsherden werden", sagte die Ministerin. Die Schulen sollten weiter unbedingt auf den Gesundheitsschutz achten, "damit dort verlässlicher Präsenzunterricht angeboten werden kann – selbst wenn dies im Wechsel zu einem digitalen Unterricht geschieht".
Nordrhein-Westfalen kündigte derweil eine Wiederaufnahme des regulären Unterrichtsbetriebs an Grundschulen an. Ab dem 15. Juni 2020 werden wieder alle Kinder im Grundschulalter bis zu den Sommerferien an allen Wochentagen die Schule besuchen, wie das Bildungsministerium mitteilte.
"Wenn es um die Bildung unserer Kinder geht, zählt jeder Tag", erklärte Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP). Nach fast zehn Wochen eines eingestellten oder deutlich eingeschränkten Unterrichtsbetriebs sei es "von besonderer Bedeutung, gerade den Kindern der Primarstufe vor den anstehenden Sommerferien nochmals einen durchgehenden und geordneten Schulalltag zu ermöglichen".