Die Industrie warnt bei einem Elektroauto-Boom vor einer massiven Rohstoffknappheit in Deutschland. "Bei den Rohstoffen, überwiegend Metallen, die man für den Bau von Batterien für Elektroautos benötigt, ist die deutsche Wirtschaft völlig auf Importe angewiesen", sagte Torsten Brandenburg von der Deutschen Rohstoffagentur (Dera) der "Welt am Sonntag". Das Angebot werde dabei nicht nur immer knapper, die Minenbetreiber könnten außerdem die Preise diktieren.
"60 Prozent des global benötigten Kobalts kommen aus dem Kongo, 70 Prozent des Graphits aus China", sagte Brandenburg. Lithium wird überwiegend in drei Ländern Südamerikas gefördert - und zwar von nur vier Anbietern.
"Die Gefahr von Engpässen bei der Rohstoffversorgung steigt. Denn der Bedarf wächst schneller als die Kapazitäten bei der Förderung", sagte auch Matthias Wachter, Abteilungsleiter Sicherheit und Rohstoffe beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), der Zeitung. Ohne eine ausreichende Versorgung beispielsweise mit Kobalt, Graphit, Lithium oder Mangan werde es keine Zukunftstechnologien "Made in Germany" geben.