Der Jungfernflug der spanischen Rakete Miura1 ist am Mittwoch wegen Höhenwinds abgesagt worden. Ein neues Startfenster könnte sich erst in einigen Tagen wieder auftun, sagte ein Kommentator in dem Livestream zum geplanten Start der Rakete im Süden Spaniens. Die kleine Weltraumrakete soll nach Angaben des Herstellers PLD Space Fracht ins All und wieder zurück befördern.

Laut dem Unternehmen PLD Space soll die Miura1 künftig pro Jahr bis zu vier Missionen mit Fracht absolvieren. Die nur zwölf Meter lange Rakete kann demnach allerdings nur bis zu 100 Kilometer über der Erde fliegen. In dieser Höhe können etwa Experimente in der Mikroschwerkraft gemacht werden, Satelliten und Raumstationen fliegen aber einige hundert Kilometer höher.

Im kommenden Jahr soll eine wiederverwendbare Raumfähre namens Miura5 folgen, die kleine Satelliten in den Orbit befördern soll. Der Plan sei, von Miura1 "zu lernen und Risiken für die ersten Flüge von Miura5 zu minimieren", erklärte PLD Space-Mitgründer Raúl Verdú.

Nach Jahrzehnten, in denen die Raumfahrt von staatlichen Behörden dominiert wurde, entstehen derzeit überall in Europa Abschussbasen für kleine Raketen privater Unternehmen. Außer in Spanien laufen auch in Deutschland, Großbritannien, Portugal und Island Projekte zur Beförderung von Satelliten ins All.