(C) Andy Genen

Hunderte von Satelliten kreisen um die Erde. Aber wozu sind die eigentlich gut?

Heute ist ein besonderer Tag: Lizzie und Nouga sind mit Lizzies Bruder Aurélien aufs Land gefahren. Seit es dunkel ist, schauen sie in den Sternenhimmel und Aurélien erklärt den beiden die Sternbilder. „Schaut mal dort“, ruft Nouga plötzlich aufgeregt. „Eine Sternschnuppe.“ Tatsächlich zieht ein leuchtend heller Punkt ziemlich schnell über den Nachthimmel. Aber eine Sternschnuppe ist es nicht.

„Das ist ein Satellit“, erklärt Aurélien. „Davon kreisen hunderte um die Erde.“ Lizzie und Nouga wollen wissen, warum. Und Aurélien erzählt: Viele der Satelliten brauchen wir heute für die Kommunikation. Wir können dank der Satelliten telefonieren, Fernsehen gucken oder Daten aus dem Internet abrufen. So spart man sich riesig lange Kabelverbindungen auf der Erde: Die Daten werden einfach von einem Ort der Erde zum Satelliten ins Weltall geschickt – und der schickt sie dann an einen anderen Ort der Erde wieder zurück. Praktisch, oder?

Auch Navigationssysteme, zum Beispiel im Auto oder im Handy, funktionieren mithilfe von Satelliten. Dann gibt es noch Satelliten für die Wissenschaft. Sie beobachten zum Beispiel die Bewegungen von Wolken oder messen die Temperatur. Das hilft dann bei der Wettervorhersage. Andere messen, wie sich das Eis an den Polen verändert. Das ist wichtig für Klimaforscher. Aus dem All können Satelliten auch Gegenden beobachten, die von der Erde nur schlecht zu erreichen sind.

Raketen bringen Satelliten ins All

„Cool.... Aber wie kommen die Satelliten eigentlich ins All?“, will Lizzie wissen. Dazu braucht man eine Rakete, erklärt Aurélien. So ein Satellit wiegt nämlich mehrere Tonnen. Die Rakete rast mit dem Satelliten ins Weltall, sie hat ihn sozusagen im Huckepack. Dann wird der Satellit auf seiner Umlaufbahn abgesetzt. Das ist die Bahn, auf der er von nun an um die Erde kreist.

Allerdings weicht er manchmal etwas von seiner Umlaufbahn ab, zum Beispiel weil die Schwerkraft von Sonne oder Mond ihn anziehen. Deswegen gibt es auf der Erde Kontrollzentren, von denen die Satelliten gesteuert werden. „Eines davon ist ganz hier in der Nähe, in Betzdorf“, sagt Aurélien. „Es gehört dem Luxemburger Unternehmen SES. Dieses Unternehmen steuert mehr als 50 Satelliten im Weltall, 30 davon von Betzdorf aus.“

„Und was ist, wenn die Satelliten mal kaputt gehen?“, fragt Nouga. Tja, das sollte besser nicht passieren. Denn reparieren kann man die Satelliten im Weltall nicht. Das wissen die Hersteller aber natürlich auch. Sie prüfen die einzelnen Teile deshalb super genau, bevor sie einen Satelliten losschicken. Und die wichtigsten Systeme an Bord sind immer doppelt vorhanden. Fällt ein Gerät aus, kann das zweite die Aufgaben immer noch ausführen.

Autor: scienceRELATIONS

Illustrations : Andy Genen

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Der Erste im All

Sputnik – so hieß der erste Satellit, der ins Weltall geschickt wurde. Das war 1957 – vor fast 60 Jahren. Sputnik wurde von der Sowjetunion gebaut – einem Staat, den es heute nicht mehr gibt. Sputnik sah aus wie eine Disco-Kugel mit vier langen, dünnen Beinen dran. Er konnte nicht besonders viel, hauptsächlich sendete er einen Piepton in die Welt. Doch dieses Piepsen veränderte die Welt: Es war ein Signal für den Beginn der Raumfahrt. Nur einen Monat später flog das erste Lebewesen ins All: Der Hund Laika an Bord von Sputnik-2.

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