(C) Shotshop & Andy Genen

Lizzie und Nouga sind im Sternenfieber. Sie lieben es, Aurélien zur Vereinigung der Astronomen in die Chapelle St. Donat bei Beidweiler zu begleiten. Dort können sie durch die riesigen Teleskope in den Himmel schauen.

Lizzie: Aurélien, ich habe in dem Buch, das du mir gegeben hast, gelesen, dass alle Planeten mit ihren Monden die Sonne umkreisen und zu unserem Sonnensystem gehören. In der Schule hat Pierre erzählt, dass es sogar mehrere Sonnensysteme gibt. Stimmt das?

Aurélien: Pierre hat Recht. Außer unserer Sonne, gibt es im Weltall tatsächlich noch andere Sterne, die von großen Himmelskörpern umkreist werden. Man nennt sie dann Exoplaneten, denn sie liegen außerhalb unseres Sonnensystems. Die Exoplaneten bilden mit dem Stern, den sie umkreisen, ebenfalls eine Art Sonnensystem.

Lizzie staunt: Es gibt also wirklich mehrere Sonnensysteme?

Aurélien: Ja und alle zusammen bilden eine sogenannte Galaxie. Vielleicht habt ihr schon einmal von der Milchstraße gehört. Das ist der Name der Galaxie, zu der unser Sonnensystem gehört. Sie besteht aus unendlichen vielen Sternen-Systemen, die sich um einen Sternenhaufen in der Mitte der Galaxie drehen – so als würden sie alle auf einer der Schallplatte liegen, die Papa manchmal auflegt.

Nouga: Wenn es mehrere Sonnensysteme gibt, gibt es dann auch mehrere Galaxien?

Aurélien: Und ob! Die, die der Milchstraße am nächsten liegt, heißt zum Beispiel Andromeda. Sie hat eine ganz ähnliche Form wie die Milchstraße. Beides sind Scheibengalaxien. Das ist sehr nützlich, denn wir können unsere Galaxie ja nicht von außen angucken. Die Adromeda-Galaxie aber schon und deswegen lernen wir an ihr ganz viel auch über unsere Milchstraße.

Lizzie: Wenn wir aber Teil der Milchstraße sind, wie können wir sie denn dann sehen?

Aurélien: Wir sehen immer nur einen Teil von ihr. Der erscheint uns wie ein Streifen am Himmel. Wir sehen sozusagen die andere Seite der riesigen Scheibe auf der sich unser Sonnensystem befindet.

Nouga: Das kann man sich alles kaum noch vorstellen, so riesig ist das.

Lizzie: Es ist ein bisschen wie bei der Matroschka-Puppe, die Mama neulich mitgebracht hat. Erinnerst du dich, die russische Puppe, in der eine kleine Puppe, steckt in sich wiederum eine noch kleine befindet und so weiter … Die Erde steckt im Sonnensystem, das Sonnensystem in der Galaxie …

Aurélien: … die Galaxie in einem Galaxienhaufen, der Galaxienhaufen im Universum.

Nouga: Ganz schön kompliziert. Gibt es denn auch andere Universen?

Aurélien: Vermutlich ja, aber wir können sie nicht sehen. Unsere Teleskope und Geräte sind zwar stark, aber so weit können wir damit leider noch nicht gucken. Aber wer weiß: In hundert Jahren weiß man vielleicht auch etwas über andere Universen.

Autor: Corinne Kroemmer, überarbeitet: scienceRELATIONS
Illustrationen: Andy Genen
Foto: shotshop

Infobox

Teleskop

Das Teleskop ist ein Werkzeug der Astronomie, mit dem man Himmelsobjekte genauer beobachten kann, die weiter entfernt sind. Das Teleskop fängt das Licht ein, das von den Sternen ausgeht oder das von beleuchteten Objekten reflektiert wird. Das Lichtbündel wird dann von einem gekrümmten Spiegel zum nächsten geschickt, wodurch das beobachtete Objekt vergrößert wird. 

 

Amateurastronomen in Luxemburg

Die Vereinigung „Amateurastronomen in Luxemburg“ umfasst über 130 interessierte Personen und organisiert regelmäßig Exkursionen, an denen jeder teilnehmen kann. Sie schreiben außerdem auf ihrer Website über außergewöhnliche astronomische Ereignisse und haben ein Astronomie-Buch für Kinder veröffentlicht. Um mehr Informationen über die Tätigkeit der Vereinigung zu erhalten, besuchen sie ihre Website: www.aal.lu

 

Lichtverschmutzung

Für Industrieländer gilt: Wo viele Menschen wohnen und arbeiten, ist auch viel Licht. Straßenlaternen, Reklameschilder, Autos und die Lichter in und an unseren Häusern strahlen in den Himmel; Flughäfen aber auch viele Nachtclubs haben oft sogar besonders Starke Lichter. Über unseren Städten liegt deshalb eine richtige Hülle aus Licht – wie eine Käseglocke ist sie über die Ortschaften gestülpt. Deshalb sieht man in der Stadt viele Sterne nicht so stark leuchten. Besonders betroffen sind aber Tiere, die nachts unterwegs sind. Zum Beispiel Zugvögel oder auch Nachtfalter. Sie werden von unserem Licht abgelenkt und geraten dabei oft in Gefahr. Deswegen schalten einige Städte in Europa die Straßenbeleuchtung von Mitternacht bis zum frühen Morgen ab. Das ist gut für die Tiere und spart außerdem viel Strom.

 

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