Besuche von NS-Gedenkstätten könnten in Baden-Württemberg bald für alle Schüler zur Pflicht werden. "Angesichts der zunehmenden antisemitischer Tendenzen in der Gesellschaft" erwäge Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU), "dass jeder Schüler einmal in der Schulzeit eine Gedenkstätte des nationalsozialistischen Unrechts besucht haben muss", sagte eine Sprecherin des Stuttgarter Kultusministeriums der "Heilbronner Stimme" vom Donnerstag. Gedenkorte trügen "zu einer lebendigen Erinnerungskultur bei" und machten die deutsche Geschichte greifbar.
Im Kampf gegen Antisemitismus an Schulen richte das Kultusministerium derzeit ein Meldesystem ein, berichtete die "Heilbronner Stimme" weiter. Ziel sei, künftig aktiv gegen antisemitische oder andere religiös oder ethnisch begründete diskriminierende Vorfälle im schulischen Kontext vorzugehen. Das Ministerium habe dazu vor kurzem alle öffentlichen Schulen aufgefordert, Erkenntnisse über solche Vorkommnisse zu melden.